People Analytics
Erfolgsfaktor moderner Personalarbeit
Fluktuation, Rückgänge im Engagement oder fehlende Bindung. Das alles sind Themen, die viele Unternehmen heute beschäftigen.
Gleichzeitig werden die Rahmenbedingungen nicht einfacher: Arbeitswelten verändern sich rasant, die Erwartungen von Mitarbeitenden steigen und Entscheidungen müssen schneller und fundierter getroffen werden.
In genau diesem Spannungsfeld bietet People Analytics HR die Chance sich als strategischer Businessparter zu positionieren.
Denn: Wenn Entscheidungen auf nachvollziehbaren Daten basieren, wird HR sichtbarer und gewinnt an Einfluss – über das operative Tagesgeschäft hinaus hin zu einer gestaltenden Rolle in der Unternehmensstrategie.
People Analytics (PA) ist dabei mehr als bloßes HR-Reporting oder reine Mitarbeitendenbefragung. Es ist ein systematischer, datengetriebener Ansatz, der Personaldaten aus verschiedenen Quellen analysiert, um Muster im Verhalten, in der Leistung und in der Mitarbeitendenerfahrung zu erkennen. Im Gegensatz zu reinen Employee-Experience-Umfragen, die vor allem Meinungen und Stimmungen erfassen, nutzt PA auch Verhaltens- und Systemdaten (z. B. aus HR-Systemen, Lernplattformen oder Kommunikationsdaten), um fundierte, objektive Erkenntnisse zu gewinnen.
Was PA konkret leisten kann – drei praxisnahe Beispiele:
- Employee Turnover: Viele Unternehmen haben zunehmend Schwierigkeiten, junge Talente langfristig zu binden. Mit PA lassen sich auf Basis vorhandener Personaldaten die wichtigsten Fluktuationstreiber aufdecken und Vorhersagemodelle entwickeln, die anhand von Faktoren wie Betriebszugehörigkeit, Leistungsbeurteilungen oder Gehaltsentwicklung ein erhöhtes Kündigungsrisiko erkennen. So können HR-Teams proaktiv Maßnahmen ergreifen – zum Beispiel gezielte Karrieregespräche führen oder Gehaltsanpassungen prüfen – um wertvolle High Performer rechtzeitig zu binden.
- Fehlzeiten besser verstehen und vorbeugen: People Analytics kann helfen, Abwesenheitsmuster systematisch zu erkennen und deren Ursachen besser zu verstehen. Häufig deuten wiederkehrende Kurzzeitausfälle auf ein erhöhtes Risiko längerer Krankheitsphasen hin. Durch eine Kombination dieser Daten mit Ergebnissen aus Engagement Surveys können zusätzlich Treiber wie beispielsweise Stress, Unzufriedenheit oder eine unausgewogene Work-Life-Balance identifiziert werden. Auf dieser Basis können Unternehmen gezielte Präventionsmaßnahmen und ein wirksames Gesundheitsmanagement entwickeln.
- Engagement in echten Geschäftserfolg übersetzen: Dass engagierte Mitarbeitende ein zentraler wirtschaftlicher Erfolgsfaktor sind, lässt sich mit PA auch in konkreten Geschäftszahlen belegen. Analysen können zeigen, wie Veränderungen im Engagement-Level mit Kennzahlen wie Umsatz, Produktivität oder Kundenzufriedenheit zusammenhängen. So wird sichtbar, welchen messbaren Beitrag eine engagierte Belegschaft zum Unternehmenserfolg leistet – und wo Investitionen in Engagement den größten Effekt erzielen.
Voraussetzungen für den erfolgreichen Einsatz von People Analytics:
- Datenquellen: Interne Daten aus HR-Systemen, Learning-Management-Systemen (LMS), Feedback- und Collaboration-Tools sowie ggf. externe Benchmarks.
- Know-how: People Analytics ist kein Selbstläufer. HR-Teams brauchen Kompetenzen in Datenanalyse, Statistik und Interpretation – oder sie arbeiten mit spezialisierten, geschulten Partner:innen zusammen.
- Datenkultur & Datenschutz: Eine verantwortungsvolle Datenkultur mit klaren Regeln zum Datenschutz und zur ethischen Nutzung ist Grundvoraussetzung.
Ganzheitliche Einblicke ins Arbeitsumfeld von Mitarbeitenden
Employee Experience und People Analytics ergänzen sich ideal, weil sie unterschiedliche Perspektiven auf das Arbeitsumfeld der Mitarbeitenden zusammenführen: Während EX-Befragungen aufzeigen, wie Mitarbeitende ihre Arbeit erleben und wo sie Verbesserungsbedarf sehen, liefert People Analytics die datengestützte Evidenz, um diese Wahrnehmungen mit Verhaltensdaten zu verknüpfen und valide Zusammenhänge zu erkennen. So entstehen nicht nur Hypothesen, sondern überprüfbare Erkenntnisse.
Unsere Haltung
Wer HR zukunftsfähig gestalten will, kommt an People Analytics nicht vorbei. Es ist der Schlüssel, um den steigenden Anforderungen an strategisches Personalmanagement gerecht zu werden. Es braucht methodisches Know-how, analytische Kompetenzen und ein gutes Verständnis für HR-Zusammenhänge. Nicht jedes Team bringt diese Expertise mit – und das ist auch nicht nötig. Unternehmen können in gezielte Weiterbildung investieren oder sich erfahrene Partner:innen an die Seite holen.
Sie möchten tiefer ins Thema People Analytics einsteigen oder haben konkrete Fragen dazu? Dann melden Sie sich gerne bei uns – wir nehmen uns Zeit für den Austausch.
Autorenprofil

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Praktikantin
Studentin Wirtschaftspsychologie (B.Sc.)
Hochschule Bonn-Rhein-Sieg
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