Engagement-Befragung und psychische Gefährdungsbeurteilung – ein sinnvolles Duo?

Getrennt oder als Kombination

Engagement-Befragung und psychische Gefährdungsbeurteilung

Immer wieder fragen uns unsere Kund:innen im Rahmen des Projekt-Set-ups, ob es sinnvoll ist, die Engagement-Befragung mit einer psychischen Gefährdungsbeurteilung zu koppeln. Unsere Antwort darauf: Ein klares Jein.

Denn wie immer gilt: So pauschal kann man diese Frage nicht beantworten. Die ersten Fragen, die man sich als Unternehmen stellen sollte, sind so simpel wie schwierig zu beantworten: Welche Strategie will ich verfolgen? Welche Ziele möchte ich mit der Befragung meiner Mitarbeitenden erreichen? Je nachdem, wie die Antworten ausfallen, ist eine Integration der psychischen Gefährdungsbeurteilung in eine Engagement-Befragung sinnvoll oder eben nicht. Wir unterstützen Sie gerne im Rahmen eines Konzeptionsworkshops dabei, Antworten auf die genannten Fragen zu finden.

Weiterhin ist wichtig, zu ergründen, in welchem Kontext sich das eigene Unternehmen befindet. Ist das Thema psychische Gefährdungsbeurteilung aufgrund bestimmter Ereignisse oder Besonderheiten der Tätigkeit akut relevant (z. B. Arbeiten im Beschwerde-Management eines Callcenters oder Arbeiten mit schwer erkrankten Personen)? Dann los und keine Zeit verlieren!

Oder geht es darum, ohne konkreten Anlass einen aktuellen Status quo zu erfahren und die gesetzlichen Bestimmungen zu erfüllen? Dann kann man über eine Integration in eine bereits geplante Engagement-Befragung nachdenken.

Eine Empfehlung, die in jedem Fall gilt: Wenn wir die psychische Gefährdungsbeurteilung in die Engagement-Befragung integrieren, dann in der Form, dass der Engagement-Fragebogen um bestimmte (individuelle) Fragen erweitert wird, die auf die psychische Gesundheit der Mitarbeitenden abzielen. Wir empfehlen hingegen nicht, ein standardisiertes Befragungsinstrument wie den Kurzfragebogen zur Arbeitsanalyse (KFZA) direkt im Anschluss an eine Engagement-Befragung zu stellen und so die Fragebogenlänge und demnach die Teilnahmedauer der Mitarbeitenden auf rund 20 Minuten zu erhöhen. Der KFZA bietet sich hingegen sehr gut an, um ihn für eine separate Befragung zu nutzen.

Auch der Follow-up-Prozess gestaltet sich je nach Zielstellung der Befragung unterschiedlich: Während es bei der psychischen Gefährdungsbeurteilung darum geht, vorrangig Maßnahmen zur psychischen Stressoren-Reduktion und Ressourcen-Stärkung der Mitarbeitenden umzusetzen, kann der Follow-up-Prozess der Engagement-Befragung ganz unterschiedliche Ziele verfolgen: Befähigung der Führungskräfte zur selbstständigen Ableitung von Maßnahmen, Stärkung der crossfunktionalen Zusammenarbeit, Einbindung der Mitarbeitenden in die Gestaltung des Unternehmens … Lassen Sie uns im Rahmen der Projektplanung über Ihre individuellen Ziele sprechen und gemeinsam Ihr Feedbacktool optimal designen.