Psychologische Sicherheit stärken
Durch Mitarbeitendenbefragungen psychologisches Empowerment festigen
Psychologische Sicherheit ist inzwischen in aller Munde. Doch was verbirgt sich hinter diesem ominösen Begriff und wie können wir das Instrument der Mitarbeitendenbefragung nutzen, um psychologische Sicherheit zu stärken? Das Konstrukt der psychologischen Sicherheit geht auf die Harvard-Professorin Amy Edmondson zurück und wurde in verschiedenen Forschungsprojekten untersucht. Diese ergaben, dass psychologische Sicherheit ein entscheidender Faktor für den Erfolg von Teams und Organisationen ist.
Hinter dem Konstrukt steht die Überzeugung der Mitarbeitenden, dass es in einer Gruppe sicher ist, zwischenmenschliche Risiken einzugehen, z. B. kritische Meinungen zu äußern, Fehler zuzugeben oder unausgereifte Ideen zu teilen.
Ein hohes Maß an psychologischer Sicherheit kann die Zusammenarbeit fördern und die Innovationskraft steigern
Mitarbeitendenbefragungen können ein nützliches Instrument sein, um psychologische Sicherheit im Unternehmen zu fördern. Mithilfe von Befragungen kann nicht nur der Ist-Zustand erfasst, sondern gleichzeitig auch mehr psychologische Sicherheit geschaffen werden.
- Die Anonymität, die bei Mitarbeitendenbefragungen gewährleistet sein sollte, ermöglicht es den Mitarbeitenden, sich offen und ohne Angst vor negativen Konsequenzen zu äußern. Die anonyme Plattform schafft einen sicheren Raum, in dem ehrliches Feedback gefördert wird.
- Durch das Instrument der Befragung können Themen angesprochen werden, die im Alltag keinen Raum finden. Das fördert die offene Kommunikation und den Austausch und kann Verbesserungspotenziale aufzeigen.
- Durch Feedbackschleifen haben Unternehmen die Möglichkeit, auf die Rückmeldungen der Mitarbeitenden einzugehen und mit abgeleiteten Maßnahmen die psychologische Sicherheit gezielt zu verbessern.
- Darüber hinaus kann durch Follow-up-Prozesse das Vertrauen in den eigenen Arbeitgeber aufgebaut und gefestigt werden. Wenn Mitarbeitende erleben, dass ihre Meinung gehört wird und Taten folgen, wird das Vertrauen in die Organisation gestärkt.
Diese positiven Erfahrungen geben den Mitarbeitenden das Gefühl, mit ihren Wünschen und Verbesserungsvorschlägen ernst genommen zu werden. Außerdem senken sie die Hemmschwelle, sich auch im Arbeitsalltag konstruktiv und kritisch zu äußern und innovative Ideen einzubringen. Deshalb ist es ratsam, eine Routine zu entwickeln, um durch regelmäßige Mitarbeitendenbefragungen das Vertrauen der Mitarbeitenden weiter zu festigen und eventuelle Trends zu erkennen. Die Ergebnisse der Befragungen sollten in Follow-up-Prozessen transparent kommuniziert und die abgeleiteten Maßnahmen erläutert werden, um die Erwartungen realistisch zu halten und die psychologische Sicherheit durch Beteiligung zu stärken.